"Mit dem Wind unserer Träume" -        Ein Nachmittag bei Koko im freiLand

Am 8. März ist Internationaler Frauentag, also ist der März unser Monat und wir nutzen diesen immer um Koko zu besuchen und bei ihr zusammen  zu feiern.

Als wir nach einem langen Weg, „Vera, warum müssen wir laufen?“ in den Räumen von „Bildung für Balanka e.V.“ im Haus 1 auf dem freiLand-Gelände ankamen, warteten da schon viele andere Mädchen und Huyen. In Kokos Räumen gibt es jede Menge zum Anschauen, zum Anfassen und Fragen stellen: Schalen, Schmuck, Trommeln und Bilder aus Afrika. Alles war wie ein Kino vorbereitet und zur Begrüßung und Einstimmung zeigte uns Koko wo in Afrika sich das Land befindet, in dem sie geboren ist. Koko kommt aus Togo. Der Name Koko bedeutet: das zweite Kind in der Familie und alle Mädchen konnten sich auf einer Übersicht anschauen, welchen afrikanischen Namen sie selber tragen würden, je nachdem das wievielte Kind und in welchem Monat sie geboren sind. Wir schauten Fotos vom Flug nach Togo, noch bevor irgendjemand müde werden konnte gingen wir auch schon zum nächsten Programmpunkt über. 

In der großen Gemeinschaftsküche von Haus 1, in der ein riesig-großer ovaler Tisch steht, an dem alle Mädchen einen Platz fanden. Ruckzuck war der Tisch voll mit leeren ausgewaschenen Tetra-Packs, langen Holzstäbchen und Länderfahnen, Scheren, Stiften, Heftgerät und Klebeband. Alle hatten die Gelegenheit sich ein eigenes Schiff zu basteln, einen Mast daran zu befestigen und diesen mit einer Länderfahne nach Wahl zu schmücken. 

Nach kurzer Zeit gab es große und kleine Schiffe mit tollen bunten Fahnen und die Reiselust griff um sich. Wir breiteten unser großes Schwungtuch auf dem Tisch aus und sorgten erstmal für reichlich Wellen, Wind und Sturm. Als sich das Wetter beruhigt hatte konnten die Schiffe zu Wasser gehen. Wir breiteten eine Weltkarte in der Mitte des Tisches aus. Jedes Mädchen hatte jetzt die Gelegenheit, mit ihrem Boot in See zu stechen und dabei ihre Geschichte zu erzählen.

„Meine Mama kommt aus dem Kongo, sie wollte in Deutschland Architektur studieren.“

„Mein Papa ist mit dem Flugzeug aus dem Benin nach Deutschland gekommen, aber er hat einen Freund und der ist zu Fuß durch die Wüste gelaufen.“

„Mein Vater kommt aus Hawaii, er ist Dirigent und hat meine Mutter nach einem Konzert kennengelernt.“

Die Mädchen erzählten mehr und mehr Geschichten, davon wie ihre Eltern sich kennengelernt haben obwohl manche von unterschiedlichen Kontinenten gekommen sind und wen sie noch alle kennen, die in wieder anderen Ländern leben. „Also meine Cousine wohnt in Dänemark.“ Die wenigsten Mädchen kennen die Gründe dafür, weshalb ihre Eltern ihre Heimatländer verlassen haben und es ist ihnen eigentlich auch egal. Sie genießen einfach nur den Nachmittag, das Zusammensein mit so vielen Mädchen mit ganz unterschiedlichen Hautfarben und vor allen Dingen sind alle sehr neugierig und wollen das freiLand-Gelände erobern. Nach dem köstlichen Essen, das Koko für uns alle gekocht hat, mit Reis, Couscous mit Kichererbsen und Gemüse und Hühnchen mit Erdnussoße hält sie nichts mehr auf den Stühlen und sie rennen los, setzen sich auf dem Gang vor dem Büro von Chill-Out, zeigen sich gegenseitig den Cup-Song, flitzen raus aufs Gelände, schauen den Sprayern bei ihrer Kunst zu. Ein Mädchen warnt die jüngeren, dass die großen Jungs betrunken und gefährlich sein könnten. „Aber wir sind in der Überzahl!“ war die Antwort aus der Gruppe der 8 bis 10 Jährigen, die sogar mit den Jungs gesprochen haben. Alle Mädchen waren überall auf dem Gelände unterwegs, sie erforschten Gänge, Werkstätten, gruselten sich vor verkleideten Schaufensterpuppen und bestaunten die vielen Grafities. Es war schwer alle zur Abschlussrunde wieder zusammen zu bringen und eigentlich wollte keine so recht wieder nach Hause gehen.

Zum Schluss kamen noch jede Menge Ideen, was die Mädchen noch alles zusammen machen wollen, auf dem Rückweg planten sie das Gartenfest im Mädchentreff und überlegten, wie wir eine 2. Etage für den Mädchentreff bekommen können, damit wir viel öfter mit so vielen Mädchen zusammen sein können und noch mehr neue Freundinnen finden. 

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